Im folgenden Text erklären wir anhand eines abgeschlossenen Projekts, wie die Entwicklung einer Progressive Web App bei uns im Haus abläuft.
Bestimmt hatten Sie schon einmal eine der kleinen Boxen in der Hand, mit deren Tastenfeld Sie sich interessante Hörbeitrage, Lesetexte und weiterführendes Material zu einem Ausstellungsstück in einem Museum anhören konnten.
Das Kerngeschäft unseres Kunden Kulturaufnahme MV GmbH ist genau diese Audiogeräte für Museen und Ausstellungen. Gleichzeitig übernimmt Kulturaufnahme auch die Produktion. Das heißt, Museen können die Tonaufnahmen im Studio in Erfurt einsprechen lassen. "Bisherige Audioführungstechniken und Wiedergabegeräte wurden aufgrund des Corona-Virus verbannt", erzählt Geschäftsführer Thomas Schwarz. Seit 2005 leitet er die Kulturaufnahme GmbH mit Sitz in Erfurt. Zu namenhaften Kunden gehören die Leipziger Bibliothek Albertina, das Fürst von Hohenzollern Haus in Baden-Württemberg und das Deutsche Historische Museum in Berlin.
BYOD - Bring your own Device
Während das Virus die Bevölkerung in Atem hielt, hieß es in der Museumswelt von nun an: BYOD - Bring your own Device. Die bisherige Audio Guide Technik durfte aus hygienischen Gründen nicht mehr zum Einsatz kommen. Die Audio- und Multimediaführung musste also schnellstmöglich so umgestellt werden, dass Museumsbesucher:innen sie bequem über das eigene Smartphone oder Tablet steuern können.
"Wir waren ohnehin schon an der Entwicklung eines solchen Produkts", erklärt Schwarz, "denn bisherige Web Guides waren ohne Internet nicht auf dem eigenen Gerät abspielbar." Flächendeckendes, funktionierendes WLAN anzubieten, gestaltet sich in alten Schlössern, Burgen oder Museen nicht immer einfach. Die Tendenz innerhalb der Branche ging deswegen sowieso zu einer Progressive Web App. Eine Progressive Web App unterscheidet sich von nativen Apps insofern, als dass sie im Grunde eine Website mit Offline-Funktionalität ist. Das spart zusätzlich Kosten, denn man muss sie nicht für jedes Smartphone Betriebssystem (iOS, Android oder Google) einzeln anpassen.
"Unser Inhouse-Programmierer war ausgelastet, also haben wir auf Google nach einem sympathischen Software-Startup gesucht", so Schwarz weiter. "Uns war vor allem wichtig, jemanden zu finden, der mitdenkt. Das ist bei robole der Fall."
Eine Progressive Web App programmieren lassen: so ist der Ablauf
Nach einem persönlichen Kennenlerngespräch in Erfurt wurden die Ziele des Projekts abgeklärt: es sollte eine Basis-Version eines Museums Tour Guides programmiert werden, welcher im Anschluss europaweit an Museen vertrieben werden konnte. Die Museen haben die Möglichkeit, die App entweder selbst mit Darstellungen von Bild-, Video-, Text- und Audiodaten zu befüllen, oder sie lassen die Guides im Kulturaufnahme Studio in Erfurt einsprechen.
Zielgruppe der Progressive Web App sind Museumsbesucher:innen aller Altersklassen. Auch bei der Gruppe der Senior:innen ist eine zunehmende Technikaffinität festzustellen. Mittlerweile kommen über 60% aller Rentner:innen mit eigenem Smartphone oder Tablet ins Museum, Tendenz steigend.
Das passende App-Design für Progressive Web Apps
"Wir können auf über 20 Jahre Erfahrung mit Museum- und Tour Guides zurückblicken und hatten demnach klare Vorstellungen von der Struktur", erklärt Schwarz. Spricht eine App eine breite Masse an Menschen an, ist vor allem die Funktionalität wichtig. Die App muss intuitiv bedienbar sein. Egal ob alt oder jung - ein Handbuch oder eine Anleitung sollte nicht nötig sein. Hierfür ist ein logischer Aufbau besonders wichtig. Bei robole wurde das Design in-House und kostensparend umgesetzt.
Möglichst geringer Akku-Verbrauch bei Progressive Web Apps
Eine weitere wichtige Anforderung an die App war, so wenig Akku wie möglich zu verbrauchen. Museumsbesucher:innen haben oft lange Fahrten hinter sich und nicht unbedingt ein Ladekabel zur Hand.
Um den Akku-Verbrauch so gering wie möglich zu halten, wurde die App im Dunkel-Modus programmiert. Bei neueren Smartphones führt das zu einem geringeren Energie-Verbrauch. Der Dark-Mode hat noch weitere Vorteile: Bilder und Grafiken sind präsenter, Kontraste schärfer und deutlicher. Für Menschen mit weniger gutem Sehvermögen oder Sehbehinderungen ist die App damit angenehmer zu benutzen. Ein wichtiger Schritt in Richtung Barrierefreiheit und Inklusion.
Progressive Web Apps barrierefrei programmieren lassen
"Barrierefreiheit ist allgemein ein großes Thema bei uns", sagt Schwarz, "dieser Wunsch wird eigentlich immer von den Kunden geäußert." Tour-Guides arbeiten oft nach dem 2-Sinne-Prinzip: Besucher:innen bekommen audiovisuelle Inhalte, können lesen und hören. Mit einem Klick lässt sich die App umschalten: Gesprochenes wird zu Text, oder Bilder werden "vorgelesen". Damit können sowohl Menschen mit Hör- als auch mit Sehbeeinträchtigung die App benutzen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, Videos mit Gebärdensprache einzufügen.
Eine semantische Auszeichnung der Inhalte ist wichtig für Screenreader/Assistenztechnologien. Einhand-/Tabsteuerung und die Möglichkeit zur Verwendung von Alternativtexten bei Bildern ist ebenso ein Faktor für Barrierefreiheit, der bei robole standardmäßig implementiert wird.
Das Ergebnis: eine funktionale progressive Web App
Über das Einscannen eines QR-Codes, beispielsweise im Eingangsbereich des Museums, kommt die Benutzer:in auf eine Website, die sie mit einem Klick als App auf ihrem Home-Bildschirm hinzufügen kann. Nach dem einmaligen Download der Tour-Inhalte, ist kein WLAN mehr nötig. So reicht meist ein einziger Hotspot. Weil eine Progressive Web App alle Daten auf dem Zwischenspeicher des eigenen Smartphones speichert, ist der volle Datenschutz laut aktueller DSGVO gegeben.
"Auch 10 Monate später sind wir immer noch sehr zufrieden. Die App verkauft sich gut, sowohl die Museen als auch die Endbenutzer:innen sind begeistert. Wir können bereits jetzt mehrere große Referenzprojekte zeigen", sagt Schwarz zufrieden, " die App funktioniert exakt so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Zudem läuft sie durchgehend stabil." Wie die Zusammenarbeit ablief? "Der kurze Draht und die persönliche Betreuung waren auf jeden Fall ein Faktor, warum wir wieder mit robole zusammenarbeiten wollen. Auf unsere Anliegen und Tickets erhalten wir immer sofort eine Reaktion."
Die Zukunft der Tour Guides für Museen und Ausstellungen
Bring your own Device war erst der Anfang. Das Konzept der Augmented Reality ist für viele die Zukunft, was Tour Guides in Museen und Ausstellungen angeht. Besucher:innen sollen über ihr Smartphone virtuelle Realitäten erleben können, wie es beispielsweise die Nationalgalerie Victoria in Melbourne vormacht.
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