„Nach der internen Diskussion und Bewertung der Jury freue ich mich euch mitzuteilen, dass die robole GbR für die gemeinsame Weiterentwicklungsphase und das Pilotprojekt der Smart City Challenge ausgewählt wurde." Riesige Freude breitet sich aus, als das robole Team am Montag Morgen die Mail liest. Wir haben die Smart City Challenge gewonnen! Genauer gesagt konnten wir die Jury in der Kategorie Digitale Plattform für Leipziger Museen von der Idee eines virtuellen dreidimensionalen Museums überzeugen. In diesem Artikel fassen wir die Auswertung des Bewerbungsprozesses zusammen.
Hintergrund: Seit 2021 schreibt die Stadt Leipzig jährlich einen Wettbewerb für innovative digitale Lösungen für kommunale und zivilgesellschaftliche Herausforderungen aus. Insgesamt lief der Bewerbungsprozess über drei Monate. In die Vorrunde gelangten wir durch das Einreichen einer Präsentation mit ersten Überlegungen. Gemeinsam mit zwei weiteren Teams bekamen wir nun die Möglichkeit, unsere Ideen durch Treffen mit den Beteiligten aus den Museen zu vertiefen und zu spezialisieren.
In unserer Evaluation haben wir folgende Vorgehensweisen als positiv bewertet:
1. Bedarfsanalyse
Zunächst versuchten wir zu verstehen, was die verschiedenen Akteur:innen des Naturkundemuseums Leipzig eigentlich genau wollten. Wie könnte ein „intuitiver Zugang zu den Schätzen aus den Museen" aussehen? Mit welchen technischen Mitteln würden wir eine „intelligente Vernetzung vielschichtiger Inhalte, Objekte und Informationen" umsetzen? Wie sollte ein „dynamisch strukturierter, dreidimensionaler Raum" begehbar werden?
Um Antworten auf diese Fragen zu bekommen, haben wir zunächst einen simplen, aber sehr effektiven Weg genutzt: das gute alte Telefon. Die Gespräche mit den einzelnen Akteur:innen waren sehr aufschlussreich und haben teils völlig neue Interpretationen des Ausschreibungstextes geliefert. Auf Basis dieser Erkenntnisse haben wir eine Bewerbung eingereicht, die uns prompt in die Vorrunde katapultierte. In anschließenden Treffen konnte der genaue Umfang des Projekts weiter evaluiert und eingegrenzt werden. Dabei halfen insb. Methoden wie das Value Proposition Canvas, um Wünsche, Herausforderungen und Aktivitäten der Museumsmitarbeitenden mit den Kernfeatures des geplantes Produkts abzugleichen.
2. Marktanalyse
Auch wenn das Team von robole bereits langjährige Projekterfahrungen im Bereich von Forschung und Museen besitzt, war eine genaue Marktanalyse unerlässlich. Wir fragten uns: Gibt es bereits vergleichbare Lösungen? Was machen andere Projekte gut, besser oder komplett anders als wir? Wir überlegten, wie sich der Markt in den nächsten Jahrzehnten entwickeln und welche Chancen, Risiken und Potentiale dies befähigen könnte. Seitens der Museen war von zentralem Interesse, den in der Umsetzungsphase zu entwickelnden Piloten langfristig als marktreifes Standardprodukt auszubauen und damit Wettbewerbsvorteile in die Region zu holen.
3. Datensichtung
Wir haben vorab sämtliche Schnittstellen sowie die Form vorhandener Datensätze angefragt und nach Möglichkeit gesichtet. Dies half, Aufwände für den Import von Daten einzuschätzen und zu gewährleisten, dass alle Anforderungen auch tatsächlich im gegebenen Zeit- und Budget-Rahmen umsetzbar sind.
4. Planung und Einschätzung unserer Kapazitäten
Wir haben dem Projektgeber von Anfang an konkret kommuniziert, was wir als Team leisten werden und was im Rahmen der vorgegebenen Möglichkeiten realistisch ist. Auch haben wir vorab mit Designer:innen grobe Zeitanforderungen zur weiteren Umsetzung evaluiert. Schlussendlich entschieden wir uns, den breiten Katalog an Kundenwünschen und potentiellen Features in drei große Arbeitspakete herunterzubrechen, die thematisch unterschiedlich verortet sind und für die große Produktvision auch in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle zur Orientierung spielen werden.
5. Präsentation
Unsere Präsentation im Neuen Rathaus war eine Mischung aus dem „Zauberei" Modus in Keynote und Begeisterung für die Sache. Neben der Vision haben wir einen konkreten Zeitstrahl gezeigt. Wir waren auf knifflige Fragen vorbereitet und konnten souveräne Antworten liefern!
MACHN FESTIVAL 2023
Als eines der drei Gewinnerteams durften wir unser Projekt auf dem MACHN Festival präsentieren, was in der Nähe unserer Büroräume in der Alten Baumwollspinnerei stattfand.
Spannend fanden wir die Keynote von nucao-Gründer Christian, der mit seinen Büro-Mitarbeiter:innen bei uns gegenüber in die Naumburger Straße gezogen ist.
Außerdem waren auch alle Gallerien in der Baumwollspinnerei geöffnet. Die Ausstellung „Curated by ChatGPT" im Laden für Nichts hat uns besonders gut gefallen.
Wir sind kreativ und mit Spaß bei der Sache. Als Software-Unternehmen aus Leipzig freuen wir uns immer auf neue Herausforderungen! Sie haben eine spannende neue Projektidee für uns? Dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme!