Am 16. April 2024 wurde das neue Museum im Schloss Colditz (Sachsen) feierlich eröffnet. Für die neue interaktive Ausstellung haben wir in Zusammenarbeit mit Whitebox für das Schlösserland Sachsen eine Datenbankanwendung für Tablets entwickelt. Hier berichte ich über die neue Ausstellung und meine Eindrücke.
Eröffnet wurde der Tag mit einer tollen Jazzband, Sekt und interessanten Beiträgen mehrerer Rednerinnen und Rednern. Nach einem kurzen Abstecher zum Buffet (sehr lecker!) ging es dann auf Erkundungstour durch die Ausstellung.
Geschichte auf innovative Weise entdecken
Das ehemalige Jagdschloss Colditz blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Internationale Bekanntheit erlangte es vor allem durch seine Nutzung als Offizierslager (Oflag) IV C, einem Lager für kriegsgefangene alliierte Offiziere während des Zweiten Weltkrieges. Durch Bücher, Filme und ein Brettspiel erlangte das Oflag IV C aufgrund der zahlreichen Ausbruchsversuche und erfolgreichen Fluchten der Häftlinge vor allem im Großbritannien der Nachkriegszeit große Aufmerksamkeit.
Das innovative Ausstellungskonzept basiert auf einer Kombination von Augmented Reality, klassischen Exponaten und interaktiven Anwendungen. Die Besucherinnen und Besucher erhalten ein HistoPad (Tablet der französischen Firma Histovery), das sie durch die Ausstellung mitführen und an verschiedenen Points of Interest (POIs) aktivieren können.
Alte Mauern und moderne Technik
Das Besondere: Das Schloss wurde nicht restauriert und die Räume erzählen ungeschönt die Geschichten der Jahrhunderte. Lediglich die Wege und die Beleuchtung wurden neu gebaut, um die Trittsicherheit zu gewährleisten.
Die Ausstellung bietet mehrere interaktive Anwendungen. Gemeinsam mit der Firma Whitebox aus Dresden, mit der wir seit Jahren immer wieder gerne zusammenarbeiten, haben wir eine Datenbankanwendung für iPads entwickelt. Die Anwendung zeigt das gesammelte Wissen über die Häftlinge des Oflag IV C und ihre Fluchten bzw. Fluchtversuche. Mit verschiedenen Sortier-, Such- und Filteroptionen können Interessierte schnell und direkt vor Ort z.B. nach einem Nachnamen suchen. So können Informationen über Verwandte und Bekannte abgerufen werden.
Die Programmierung basiert auf React und Tailwind CSS. Auf den iPads in der Ausstellung läuft die App im geschützten Kiosk-Modus, um ein „Herausspringen“ aus der App zu verhindern. Als Datenquelle und Schnittstelle nutzen wir Google Sheets. Um den Datensatz kontinuierlich zu erweitern, können Besucherinnen und Besucher mit Regina Thiede, der Museologin und Kuratorin der Ausstellung, Kontakt aufnehmen.
Datenbank auch online verfügbar
Für alle Geschichts- und Technikbegeisterten lohnt sich die Reise nach Colditz auf jeden Fall. Ein Highlight für mich ist der originalgetreue Nachbau eines Segelflugzeuges, das von britischen Gefangenen für einen Fluchtversuch gebaut wurde. Dazu gibt es einen liebevoll gestalteten Flugsimulator von Whitebox.
Wer lieber von zu Hause aus in der von uns programmierten Datenbank-Anwendung stöbern möchte, kann dies auch online tun: Into the Past - Datenbank Oflag IV C.
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